Innenarchitektur des Expressionismus

Innenarchitektur des Expressionismus

Das Gabriele Münter Haus in Murnau ist ein Gesamtkunstwerk des Expressionismus. Von 1909 bis 1914 lebten hier Gabriele Münter und Wassily Kandinsky. In dieser Zeit sind nicht nur Kunstwerke auf Leinwand entstanden, auch die Innenarchitektur ist geprägt von künstlerischen Verzierungen wie die farbenfrohen, galoppierenden Pferde an der Treppenwange.

Das Haus war Treffpunkt vieler Zeitgenossen, darunter Franz Marc, Alexej von Jawlensky, Marianne von Werefkin, August Macke, Paul Klee, Heinrich Campendok und Arnold Schönberg. Von 1931 bis zu ihrem Tod im Jahr 1962 lebte Münter mit dem Kunsthistoriker Johannes Eichner in diesem Haus. Seit 1999 ist es öffentlich als Erinnerungsstätte zugänglich.

Übrigens versteckte Gabriele Münter in den Kriegsjahren viele als entartet geltende Kunstwerke des Expressionismus im Keller des Hauses. Die Bilder gehören heute zur weltweit bedeutendsten Sammlungen des Expressionismus, die Münter dem Lenbachhaus übereignet hat. Ohne diesen Mut wären die Werke des „Blauen Reiter“ wohl für immer verloren. Die expressionistische Malerei ist bis heute Zeugnis der ideologischen Sicht des Nationalsozialismus auf die Kunst. Sie ist eine Mahnung!

Meine Führungen zur Architektur im Nationalsozialismus sind fester Bestandteil meiner Veranstaltungen im Frühjahr und Herbst in München. Sie finden in Kooperation mit dem DGB Bildungswerk sowie Arbeit und Leben München statt. Die Führungen werden gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.

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