Neue Architektur für München

Neue Architektur für München

Volkstheater LRO und HP8 mit gmp

Was hat München an zeitgenössischer Architektur zu bieten? Immer mehr. Galt München lange als verschlafen, was die zeitgenössische Architektur anbelangt, so sind in den zwei neuen Kreativvierteln im Süden der bayerischen Metropole weitere herausragende Architekturen entstanden, die sich in die Liste der Who-is-Who in der Architektur Münchens einreihen. Während internationale Architekturbüros wie Norman Foster + Partner, Sauerbruch-Hutton, Coop-Himmelb(l)au und Herzog & de Meuron München bereits baulich geadelt haben, so kommen mit dem Volkstheater und dem Gasteig HP8 zwei weitere Bauten preisgekrönter Architekturbüros hinzu. Kunst und Kultur brauchen neue Orte, vor allem wenn alte eine Sanierung benötigen. Und diese Orte werden nicht selten zu neuen Landmarks der Stadt. Der Bilbao-Effekt hat das schon öfter bewiesen. Mit der Eröffnung des Volkstheaters auf dem Schlachthofgelände oder der Einweihung des neuen Gasteig HP8 in Sendling sind zwei weitere architektonische Highlights in München entstanden. Doch die städtebauliche Mischung machte es, denn sie zeigt auch ein anderes München. Nicht nur das schicke, herausgeputzte München, sondern auch das wandelbar-hippe und ungeschminkte. Neben modernsten Theater- und Konzerthäusern stehen Werkstätten und scheinbar improvisierte Ateliers junger KünstlerInnen, die mit plakativen Graffitis an Schiffs-Containern und ausrangierten Trambahnen ihrer Kreativität auch als Open-Air-Galerie freien Lauf lassen. Im nächstgelegenen Umfeld stehen dann internationale Stars auf der Bühne. Während das Volkstheater vom Architekturbüro LRO aus Stuttgart an ein Schiff erinnert und fest verankert im Stadtteil-Hafen liegt, so scheint der Gasteig HP8 vom Büro gmp aus Hamburg als dunkelgrauer Monolith wie ein Ufo gelandet zu sein. Hier wird der Fokus eher auf das Innere und weniger auf das Äußere gelegt. Zwischen beiden toben sich die “jungen Wilden” im Bahnwärter Thiel und der Alten Utting aus und beweisen, dass Kunst und Kultur keine aufwendigen oder gar teuren architektonischen Hüllen braucht. Alt und neu, wild oder geordnet, frei und gebunden, beide Welten existieren nebeneinander, inspirieren sich gegenseitig. LRO zeigt sich im roten Ziegelgewand, ein Markenzeichen des deutsch-isländischen Büros Lederer, Ragnarsdóttir, Oei. Gerkan, Marg und Partner hingegen bleiben äußerlich zurückhaltend in schlichter Modulbauweise, wobei die Isarphilharmonie im Inneren ihren großen Auftritt hat. Alles in schwarz, dunkel, beruhigend, nur die Bühne in hellem Holz. Der Blick auf das Wesentliche ist auch ästhetisch gelungen. Die Verbindung zwischen Alt- und Neubau zwischen Isarphilharmonie und denkmalgeschützter Trafohalle zeigt wie spannungsreich Vergangenheit und Gegenwart nebeneinander existieren können, sich gar ergänzen. Der Industriecharakter und das Provisorische prägt die Atmosphäre. Auch das Volkstheater von LRO hat den ehemaligen Viehhof in den Entwurf eingebunden und führt den Schiffscharakter im Inneren fort, in großen Schwüngen, bunten Farben, hier ein Bullauge, dort eine Reling. Nach dem Motto: auf zu neuen Ufern in München – als Ort mannigfaltiger Kultur und Kunst.

Eine ArchitekTour zu diesen neuen Orten der Kultur und Kunst lohnt sich!

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