Gegen das Vergessen!
Meine Architekturführungen zu den „Monumenten der Macht“ enden auch am Wirtschaftsministerium in München. Ein Bau mitten auf der lauten Prinzregentenstrasse gegenüber dem Bayerischen Nationalmuseum und vor allem – er stammt aus der Zeit des Nationalsozialismus, was den Wenigsten in meinen Gruppen bekannt ist. Noch unbekannter sind die visuellen Zeichen der Gewaltherrschaft, die auch heute an diesen Bauten in München zu finden sind.
Immer wieder weise ich in meinen Führungen darauf hin, dass Hinweistafeln über die historischen Zusammenhänge an den Bauwerken fehlen. Zumal München hier ein besonderes Erbe hat. Die Geschichte der vielen NS-Architekturen in München gehört in den öffentlichen Diskurs!
Umso erfreulicher ist, dass die Kunstaktion „past statement. Denkmäler in der Diskussion“ aus dem letzten Jahr in Kooperation mit dem Institut für Stadtgeschichte und Erinnerungskultur am Kulturreferat und Public Art München an diesem Ort nicht nur temporär zu finden ist, sondern wohl dauerhaft bleibt? Der Künstler Michele Bernardi hat hier Fenstergitter der eindeutigen Symbolik mit den Worten „gestern – heute – morgen“ verkleidet!
„Ein Ort für ein Wort. Ein Wort für ein Ort (Ein Zeitzeichen)“
Ich hoffe weiterhin auf meinen Führungen nicht nur aufzeigen zu müssen, woran man diese Architektur der Zeit erkennen kann, sondern auch, dass die Auseinandersetzung damit vor Ort zu sehen ist!