Über diese Seite und mich

Über diese Seite und mich

Eines Abends sah ich mir im Fernsehen einen James-Bond-Filme an. Es war Dr. No von 1962 und ich dachte mir: „Warum nicht?“. So entstand die Idee, meine Magisterarbeit über die berühmteste Agentenserie der Welt zu schreiben. Es war ein eher ungewöhnliches Thema in meinem Studienfach, aber aus meiner Idee wurde schließlich meine Doktorarbeit und daraus mein Buch „Macht(t)träume – Der Production Designer Ken Adam und die James-Bond-Filme“. 2010 erhielt ich für meine Arbeit, die so geistesblitzartig begann, den Ulrich-Weidner-Preis für Kunstgeschichte.

Schon immer haben mich die Räume in den James-Bond-Filmen fasziniert, das besondere Design, die ausgefallenen Ideen und ungewöhnlichen Raumstrukturen. Heute kann ich mir die Filme um den Agenten 007 nicht mehr „normal“ anschauen. Ich sehe sie mit anderen Augen, denn in den Filmen steckt so viel mehr als auf den ersten Blick erkennbar. Stets fallen mir die vielen ästhetischen Details, Gadgets und ungewöhnlichen Raumentwürfe auf, die maßgeblich zum Erfolg der Serie beigetragen haben. Sie entwickelten sich zu Protagonisten, vor allem in den frühen Filme.

Meine Recherchen führten mich nach London zu einem der berühmtesten Filmarchitekten des 20. Jahrhunderts. Sir Ken Adam prägte wie kein anderer die Optik der Filmwelt in den 1960er und 1970er Jahren und verpasste der weltweit bekanntesten Agentenserie das typische Erscheinungsbild. Seine Handschrift ist noch heute in James Bond sichtbar. Die Arbeit für Stanley Kubrick brachte ihm einen seiner zwei Oscars ein (Foto: Arbeitszimmer Montpelier Street) und auch die Filmfabrik in Los Angeles war ein bedeutender Lebensabschnitt seines bewegten Lebens. Während meiner Interviews mit Ken Adam umgab ihn nicht nur die Wolke seiner Zigarre, sondern stets auch die Aura eines Hollywoodstars.

Ich habe Innenarchitektur und Kunstgeschichte studiert, in Frankfurt, Wiesbaden, New York, Perugia, Bonn und London gearbeitet. Heute lebe ich in München. Ich liebe das Design der 1960er und 1970er Jahre, ich bin Cineastin, Architekturpilgerin, Filmarchitekturexpertin und interessiere mich für den besonderen Blick auf die Gestaltung, ob in der Architektur, im Design oder in der Kunst. Denn sie alle beeinflussen uns mehr als wir wissen. Die Ästhetik spielt eine wichtige Rolle, das trifft nicht nur auf Bauten im Film zu, es hat auch in der Alltagswelt seine Gültigkeit. Das Ungewohnte und der Überraschungsmoment gehören dazu wie die Spannung zum Film. Architektur und Design kommunizieren. Oder besser gesagt: Die Architektur erklärt da, wo Worte fehlen!

Meine Doktorarbeit wäre ohne die Förderung des Evangelischen Studienwerks Villigst nicht möglich gewesen. Ich danke dem Studienwerk herzlich für das Vertrauen und die umfassende Unterstützung!